Kreta-Chania-Informationen
Jeder der durch die kleinen, verwinkelten Gassen von Chania geschlendert ist, das Treiben in der Markthalle verfolgt, und tagsüber oder abends in den Tavernen am Hafen von Chania gesessen hat, wird nicht so schnell das Flair der Stadt vergessen. Chania der Juwel Kretas! Chania ist heute eine lebendige Hafenstadt mit ca.60.000 Einwohnern. Das Wahrzeichen der Stadt Chania ist der "Faro" (Leuchtturm). Chania besteht heute aus der Altstadt mit Ihrem Hafen und der Neustadt. Die Altstadt ist ein "Freilichtmuseum" mit vielen alten venezianischen Herrenhäusern und auch Zeugen der Sarazenen Herrschaft.
Das Judenviertel mit der "Etz Hayim" Synagoge schmückt auch die Altstadt Chanias. Die Hafenanlage Chanias wurde 1320-1354 von den Venezianern erbaut. Die Stadt Chania war schon immer eine multikulturelle Gesellschaft und heute erst recht. Man hält fest an Tradition und besonders an traditionellen Festlichkeiten, doch es ist eine weltoffene Stadt. Durch die "Technische Universität", die 1977 gegründet wurde, ist die Stadt voll von Studenten.
Besonders hervorzuheben sind die guten Restaurants und Tavernen im venezianischen Hafen. Einige von ihnen befinden sich in altem Mauerwerk mit offen Giebeln. In den Gässchen gibt es vielfach noch traditionelles Handwerk, wie Bäcker, Messer - Scherenschleifer, Schreiner. Die Tauchschulen Chanias haben hier am Hafen ihre Niederlassungen. Diverse Ausflüge mit Schiffen werden angeboten.
Sehenswürdigkeiten in Chania:
1. Die Kathedrale "Trimartyri" in Form einer dreischiffigen Basilika aus dem Jahre 1860.
2. Der jüdische Stadtteil (Evraiki) im Nordwesten der Stadt hinter dem Hafen. Die angesehensten Juden Chanias hatten ihre Häuser in der heutigen "Odos Kondilaki", die damals die Hauptstraße des Viertels bildete. In einer ihrer Nebenstraßen liegt die Synagoge von "Kehal Hayyim". Durch die Eroberung der Türken im Jahre 1645 wurde die Stadt religiös aufgeteilt. Die Türken wohnten im östlichen teil der Stadt Chania, die Christen im westlichen Teil und die Juden im nordwestlichen Teil der heutigen Altstadt von Chania. Aber das macht Chania auch so interessant dieser Schmelztiegel der Kulturen.
3. Der Stadtteil Halepa, der im 19 Jahrhundert von wohlhabenden Einwohnern Chanias gegründet wurde. Dieser Stadtteil liegt östlich der Stadtgrenze. Die Wohlhabenden und Konsulate zogen nach Halepa, weil es hier genug Platz gab für Haus + Garten.
4. "Kato Koum Kapi" liegt östlich der venezianischen Befestigungsmauer, noch hinter dem Stadtteil Halepa. Das übersetzt bedeutet: Das Tor zum Sand, weil dort das venezianische Stadttor "Porta Sabbionara" liegt. An der Vorderseite ist der Löwe des Heiligen Markus und die verschiedene Wappen zu erkennen. Das Tor ist das einzige erhaltene der drei Stadttore Chanias. Dieser Stadtteil mit dem kleinen Sandstrand bietet heute viele Cafes mit traumhafter Aussicht auf die Stadt Chania und das Meer.
5. Die "Nea Chora", was neue Heimat bedeutet. Dieser Stadtteil liegt in Nordwesten der Stadt Chanias. Dort gibt es einen schönen gepflegten Sandstrand und einen kleinen Fischerhafen.
An der Promenade finden Sie Tavernen und Cafes. Die "Nea Chora" erreichen Sie, wenn sie an der Stadtpromenade westlich der Stadtmauer Chanias laufen.
6. Die Kirche der "Santa Maria die Miracoli" war ein Frauenkloster aus der venezianischen Zeit. Leider wurde dieses Kloster im 2. Weltkrieg 1941 fast vollständig zerstört. Das Kloster liegt an der "Odos Agiou Markou". Es wurde 1615 von Marussa Mengano gegründet und unterstand dem Dominikanerorden. Erhalten sind noch die östlichen Klostermauer und an der Südseite noch einige Zellen. Die einschiffige Kirche weist eine, durch verzierte Bänder geschmückte Spitzkuppel auf. Ein Teil des geschlossenen Wandelgangs ist noch zu sehen.
7. Die venezianische Stadtmauer von Chania wurde im Jahre 1538 von aus Verona stammenden Ingenieur Michele Sammicheli erbaut. Die drei großen Stadttore hießen:
"Porta Sabbionara", "Porta Retimiota" und die kleine "Porta San Salvatore" im Osten Chanias. Die Mauer wurde unter Zwangsarbeit kretischer Bauern gebaut. Diese Mauer ließen die Venezianer errichten um sich vor dem osmanischen Reich zu schützen, was letztendlich nichts genützt hat.
8. Die Venezianischen Hafen-Arsenale wurden im 16.Jahrhundert von den Venezianern erbaut. Von den 17 Arsenalen sind 7 erhalten geblieben. Hier ließen die Venezianer Ihre Schiffe reparieren. Durch Bogengänge waren die Hafenarsenale miteinander verbunden.
9. Der "Faro" (Leutchtturm) von Chania, das heutige Wahrzeichen der Stadt. Der Leuchtturm, der einem Minarett ähnelt, entstand während der ägyptischen Herrschaft 1821-1841 auf den Fundamenten und Basis des venezianischen Entwurfs.
10. Das große Arsenal, das zu meinen Favoriten zählt, ist eins der sieben noch erhaltenen Arsenale. Der hohe zweistöckige Bau mit dicken Mauern war der Sitz der Behörden und die Schule der Christlichen Gemeinde von Chania. Heute finden Sie dort das Museum für Mittelmeerarchitektur.
11. Der Platz "Elefterios Venizelos" hieß ursprünglich "Santrivani", er liegt am Ende der Odos Chalidon. Übersetzt bedeutet der Name "Santrivani" Brunnen, von einem kleinen Marmorbrunnen, der von Löwenköpfen und dem venezianischen Wappen geschmückt war und sich heute im Archäologischen Museum von Chania befindet. Der Platz hat grundlegende architektonische Änderungen erfahren. So war er früher an beiden Seiten von zwei Toren begrenzt, von denen das eine das Tor Kolombo (Porta Kolombo) im Westen und das andere das Tor de Kap (Porta de Kap) im Osten waren. Die ehemaligen Gebäude an der nördlichen Seite des Platzes wurden 1932 durch ein Feuer zerstört. In der Südwestecke steht das alte Rathaus, während sich auf der gegenüberliegenden Seite einer der Türme der byzantischen Stadtmauern befindet, welcher jetzt als Wohnhaus dient.
12. Das Dominikanerkloster des Heiligen Nikolaus hier kann man "Schmelztiegel der Kulturen" beim Wort nehmen. Das Dominikanerkloster wurde 1320 erbaut in Form einer Basilika mit einem Querschiff. Dieses Kloster wurde von den Osmanen als Moschee umgebaut und diente als Hauptmoschee der Stadt Chania. An der Südwestecke des Klosters wurde ein Minarett mit zwei Rundbalkonen hinzugefügt. Es liegt an der "Odos Vourdoumpa". Besser kann man ein Bild von "Schmelztiegel der Kulturen" nicht darstellen.
13. Die Kirche des Heiligen Rocco liegt an der nordwestlichen Seite der "Platia Splantzia",
in der Nähe des Dominikanerklosters des Heiligen Nikolaus. Die gut erhaltene Kirche besteht aus zwei verschieden gestalteten Kirchenschiffen. Das ältere nördliche Kichenschiff zeigt keine Verzierungen, das Südschiff dagegen zeigt den Einfluss des venezianischen Manierismus (Kunstform der Spätrenaissance). Der Schutzheilige Rocco galt als der Beschützer gegen die Pest.
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